Protokoll zur Seminarsitzung vom 13.05.2002
Protokoll: Wenke Seemann
Thema: Public Choice, Social Choice and Collective Action

Tagesordnung:
1. Besprechung der Tagesordnung
2. Vorstellung des Protokolls vom 06.05.02 (Sebastian Wolfrum)
3. Referat von Sandra Lange und Referatsbesprechung
4. Ergänzung des Arbeitsplans
5. Vorbesprechung der nächsten Sitzung
6. Verschiedenes

1. Tagesordnung
Die Tagesordnung wird nach dem Vorschlag von Lena Ruthner einstimmig angenommen.

2. Protokoll
Hinweis: Arbeitsplan und Matrix sind auch auf der Seminar-Homepage zu finden.
> Herr Wiesenthal: Anmerkung zu dem Begriff “substantive Rationalität” - soll allgemein
ersetzt werden durch “substantielle Rationalität”
> (vgl. Top3/Phase2): Präzisierung des letzten Satzes: nicht ... Suche nach dem besten...
sondern besser : das beste kann nicht gefunden werden, die Suche nach befriedigenden Alternativen erfolgt durch Sequenzialisierung
> (vgl. Top3/Synthese): nicht: metaphysische Begriffe sondern Aufteilung des Schemas in
Analyseebenen und heuristische Sinnreferenzen
Anmerkung: In nachfolgende Protokolle soll nicht mehr der gesamte Arbeitsplan aufgenommen werden, nur noch Ergänzungen und Veränderungen.

3. Referat und Referatsbesprechung

3.1. Referat Public Choice, Social Choice and Collective Action von Sandra Lange

3.2. Referatsbesprechung/ Diskussion
Public Choice Der ökonomische Ansatz des methodologischen Individualismus lässt sich im
Sinn einer soziologischen Handlungstheorie erweitern, indem die Grundannahmen (vgl. Thesenpapier) wie folgt modifiziert werden:
> (1) Das Individuum ist ein Basisakteur der Gesellschaft, mit einem unhintergehbaren Rest
an Handlungsfähigkeit, auch ohne Ressourcen..
> (3) Akteure besitzen Annahmen über Handlungsoptionen und die wahrscheinlichen Konsequenzen ihrer Wahl.
> (4) Individuen besitzen sozial kontingente Präferenzordnungen, da es sich um eine endogene Präferenzbildung handelt. Präferenzordnungen sind nicht stabil.
Der Einflussfaktor Kultur/Werte lässt sich in alle Prämissen integrieren oder kann als eigenständige Prämisse geführt werden.

Bezug zur Projektfragestellung
Welche Bedeutung haben die Befunde für die Frage nach den Bedingungen der Möglichkeiten holistischer, anspruchsvoller Reformprojekte in modernen, demokratischen Gesellschaften?

Social Choice
Die Konsenschancen bei großen Reformprojekten werden schlechter je differierender die sachlichen Annahmen, je größer der Zeithorizont, je geringer die Selbstbindung und je höher die Wahrscheinlichkeit von Missrepräsentation von Präferenzen ausfallen.
mögliche Antworten politisch rationaler Akteure: Vermeidungsverhalten, Anspruchsreduzierung, Kombinationspolitiken, Etablierung neuer Beurteilungskriterien, Externalisierung von
Verantwortung, Ausgleichszahlungen

Collective Action
Kleine Gruppen können eine Verbindung zwischen den Interessen und Zielen der Mitglieder
und der Gruppe schaffen; in mittleren und großen Gruppen ist das nicht möglich. Die
Zieldefinition allein reicht nicht zur Erreichung des Ziels aus.
rationalitätsreduzierende Ausweichstrategien: Zielverzerrung/Zielverschiebung, soziale Anreize, Verschiebung vom materiellen zum prozeduralen Nutzen, positive Mitläufereffekte, heterogene Gruppen, politische Unternehmerschaft, Kombination unterschiedlicher Nutzenskalen, charismatische Führer

Essenz: Mesoebene des 9-Felder-Schemas
sachlicher Bezug: Zielverschiebung, -verfälschung, -korrumpierung
zeitlicher Bezug: -
sozialer Bezug: Partikularinteressen lassen sich besser durchsetzen, Organisationsnachteil von Allgemeininteressen, Evolutionsvorsprung von Einkommen gegenüber Konsumenteninteressen

4. Ergänzung des Arbeitsplans
Änderung: 10.06. / zweite Hälfte:
Thema: Pfadabhängigkeit Texte von Paul David, Brian Arthur, Beyer & Wielgohs
Referenten: Jan Rose, Holger Döring

5. Vorbesprechung der nächsten Sitzung - 6. Verschiedenes
Hinweis zum Erwerb der Leistungsnachweise für das Sommersemester:
mündliche Leistung: Referat und/oder Gesprächsleitung und/oder Protokoll.
schriftliche Leistung: Hausarbeit zum Referatsthema, im Seminar nicht bearbeiteten Themen
oder Protokollthema.
 


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rev. 30.04.2002
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