Endbericht des Forschungsprojekts
"Preemptive Institutionenbildung.
Korporative Akteure und institutionelle Innovationen im
Transformationsprozeß postsozialistischer Staaten"
Förderung:
durch eine Sachbeihilfe der Max-Planck-Gesellschaft
Zeitraum:
vom 1.1.1997 bis 31.12.1999
Mitarbeiter:
Andrea Beyer, MA; Dr. Jürgen Beyer;
Dipl.-Soz. Andrea Goymann; Dr. Jan Wielgohs,
Leitung:
Prof. Dr. Helmut Wiesenthal,
Humboldt-Universität zu Berlin, Philosophische Fakultät III, Institut
für Sozialwissenschaften.
September 2000
Inhalt
Zusammenfassung
1. Die Grundfragestellung
2. Die Forschungsergebnisse
2.1 Differenzierung
und Konsolidierung legislativer Institutionen
2.2 Äquifinale
Lernprozesse in der politischen Steuerung der Unternehmensprivatisierung
2.3 Die Bedeutung
der Reformsequenzierung für die wirtschaftliche Entwicklung
2.4 Ausländische
Direktinvestitionen waren gegenüber direkten Anreizen immun
3. Niederschlag
und Verwertbarkeit der Ergebnisse
4. Publikationen
5. Vorträge
und Tagungsbeiträge
6. Personalstand
am 31.12.1999
Anlage 1:
Inhaltsübersicht des Bandes "Gelegenheit und Entscheidung:
Policies und
Politics erfolgreicher Transformationssteuerung"
Anlage 2:
Inhaltsübersicht des Bandes "Successful Transitions.
Political Factors
of Socio-Economic Progress in Post-Socialist Countries"
Anmerkungen
Zusammenfassung
Ausgehend von der Grundfragestellung
des Projektes „Welche Merkmale haben und wie entstanden im Zuge der postsozialistischen
Transformation leistungsfähige politische Steuerungssysteme?" wurden
Institutionen der parlamentarischen Entscheidungsproduktion, politische Strategien
des Umgangs mit prominenten Transformationsproblemen, die Zeitstruktur von
Reformprogrammen sowie die Einflußfaktoren des Zustroms von ausländischen
Direktinvestitionen untersucht. Dazu wurden einerseits qualitiativ vergleichende
Fallstudien anhand eines Vierländer-Samples von als erfolgreich gewerteten
Transformationsländern, andererseits verschiedene quantitativ vergleichende
Analysen der Daten eines 15-Länder-Samples vorgenommen.
(1) Entgegen verbreiteter Befürchtungen
fungierten Parlamente und Parteien in den relativ erfolgreichen Transformationsländern
als leistungsfähige zentrale Institutionen der kollektiven Entscheidungsproduktion.
Anfängliche Schwächen der intermediären Institutionen verloren
sich mit zunehmender Konsolidierung der kompetitiven Demokratie. Die polarisierenden
Wirkungen des demokratischen Wettbewerbs blieben begrenzt. Vor dem Hintergrund
wahrnehmbarer Teilerfolge der institutionellen und ökonomischen Transformation
entwickelten die Eliten konvergierende Auffassungen von den Grundprinzipien
der neuen Ordnung sowie dem Ziel der Westintegration.
(2) Die Balancierung von Privatisierungspolitik
und beschäftigungs- bzw. verteilungspolitischen Zielen gelang den Regierungen
der wirtschaftlich erfolgreicheren Länder auf unterschiedlichen
Wegen. Die Äquifinalität der ungleichen Prozessverläufe
ist - im Widerspruch zur These der Pfadabhängigkeit - mit zutreffenden
Wahrnehmungen der „opportunity structure" seitens der Reformeliten, der Wahl
situativ angepaßter Verbundstrategien aus zielführenden und flankierenden
(z.B. kompensierenden) Maßnahmen sowie ausreichenden Fähigkeiten
zur Folgenevaluation und Strategiekorrektur zu erklären. Dank der Steuerungsfähigkeit
der Transformationspolitik blieb das „Dilemma der Gleichzeitigkeit" aus;
der Möglichkeitsraum der „lokalen Maximierung" konnte nicht selten zugunsten
„global" optimaler Innovationen überschritten werden.
(3) Für die Wirtschaftsentwicklung
erwies sich ein Vorrang der Stabilisierungspolitik (vor Privatisierung
und Preisliberalisierung) als erfolgsentscheidend. Eine Vertagung der Stabilisierungsmaßnahmen
(Inflationsbekämpfung, ausgeglichenes Staatsbudget) mußte dagegen
durch niedrigeres oder negatives Wirtschaftswachstum und Blockaden weiterer
Reformschritte „bezahlt" werden. Gegenüber der Sequenzierung der Reformen
tritt der in der Gradualismus-Schocktherapie-Debatte hervorgehobene Tempoaspekt
deutlich zurück: Waren die Stabilisierungsmaßnahmen zum Zuge gekommen,
so bestanden zeitliche Spielräume für die Implementation der übrigen
Teile des Wirtschaftsreformprogramms.
(4) Auf das Volumen der ausländischen
Direktinvestitionen (FDI) in Transformationsländern hatten direkte staatliche
Förderanreize (wie z.B. die Freistellung von Steuerpflichten) keinen
signifikanten Einfluß. Die die Umstrukturierung und Modernisierung der
Unternehmen beschleunigenden FDI reagierten vielmehr auf Indikatoren allgemeiner
Transformationsfortschritte in Richtung institutionelle Sicherheit
sowie verteilungs- und finanzpolitische Stabilität.
Die Forschungsbefunde widersprechen
der in der Politikwissenschaft seit Ende der 1970er Jahre verbreiteten
generellen Skepsis gegenüber holistischen Reformen. Das umfangreiche
Angebot an differenzierten Daten über Voraussetzungen, Prozesse und
Resultate der politischen Steuerung postsozialistischer Transformationen
legt eine kritische Revision der theoretischen Konstruktionen und empirischen
Prämissen nahe, welche einer generellen (unspezifischen) Steuerungsskepsis
zugrunde liegen.
1. Die Grundfragestellung
Im Verlauf des Forschungsprozesses
erfuhr die im Projektantrag[
1] entwickelte Fragestellung eine gezielte Erweiterung.[
2] Die ursprüngliche Ausrichtung auf die Konstitutionsbedingungen maßgeblicher
Kollektivakteure der funktionalen Interessenrepräsentation und die besonderen
Merkmale neu entstandener Institutionen der außerparlamentarischen
Interessenvermittlung erwies sich angesichts der empirischen Entwicklungen
als zu eng. Sie wurde deswegen zugunsten der systematischen Analyse dreier
Phänomenkomplexe aufgegeben, die aus unterschiedlichen Perspektiven
auf die Beantwortung von zwei Fragen zielen:
(1) "Welche Merkmale haben und
wie entstanden im Zuge der postsozialistischen Transformation leistungsfähige
politische Steuerungssysteme?"
(2) "Welche Eigenschaften wirtschaftspolitischer
Maßnahmeprogramme gewährleisteten relative ökonomische Transformationserfolge?"
Die vorgenannten Fragen schließen die
ursprüngliche, auf funktionale Interessenvermittlung beschränkte
Fragestellung ein. Sie tragen einerseits den komplexen Kausalstrukturen und
der erkennbar gewordenen Vielzahl von Einflußfaktoren, andererseits
den nach Konzipierung des ursprünglichen Forschungsprogramms
[
3] rasch wachsenden Fortschritten der vergleichenden politikwissenschaftlichen
Transformationsforschung Rechnung.
Die Untersuchungen, die zu Antworten
auf die erste Frage führten, konzentrierten sich (a) auf die Entstehung
leistungsfähiger parlamentarischer Regierungssysteme auf der Grundlage
disparater Ausgangsbedingungen (dazu 2.1 in diesem Bericht) und (b) auf das
politische Management des in Transformationsökonomien besonders konfliktanfälligen
"trade-offs" zwischen Privatisierungspolitiken und Beschäftigungssituation
(dazu 2.2 in diesem Bericht). Zur Klärung der zweiten Frage nach der
komparativen Effektivität wirtschaftspolitischer Maßnahmen wurden
zwei Serien quantitativ vergleichender Analysen - zum einen des Einflusses
von Reformsequenzen auf die wirtschaftliche Entwicklung (dazu 2.3 in diesem
Bericht), zum zweiten der Bedingungen für die Attraktion ausländischer
Direktinvestitionen (dazu 2.4 in diesem Bericht) - vorgenommen.
2. Die Forschungsergebnisse
2.1 Differenzierung und Konsolidierung
legislativer Institutionen
In Fortführung der im Zwischenbericht
1998 dargestellten Arbeiten wurde zunächst ein systematischer Vergleich
der postsozialistischen Parteiensysteme vorgenommen. Dieser diente u.a. der
Einordnung der vier im engeren Vergleich behandelten Parteiensysteme Estlands,
Polens, Tschechiens und Ungarns. Diese vier Länder stellen insofern
fruchtbare Vergleichsfälle innerhalb der Grundgesamtheit der postsozialistischen
Staatenwelt dar, als sie Gemeinsamkeiten in einer Reihe von Rahmenbedingungen,
jedoch deutliche Unterschiede hinsichtlich der Entwicklung ihrer Parteiensysteme
aufweisen. Letztere wurden auf drei Ebenen erfaßt.
(1) Bei der Stellung der Parlamente
im politischen System erweist sich das semipräsidentielle Regierungssystem
Polens als Variable von beträchtlichem Einfluss auf die Orientierung
der parlamentarisch vertretenen Parteien. (2) Die programmatische Ausdifferenzierung
der Parteiensysteme ist in hohem Maße von der Dynamik der unmittelbaren
Regimewechselperiode und der darauf folgenden Zeit geprägt. Die ausgehandelten
Regimewechsel Polens und Ungarns bewirkten eine Gelegenheitsstruktur, welche
der Konsolidierung von reformierten ehemaligen Staatsparteien förderlich
war. Das aus ihnen entstandene sozialistische bzw. sozialdemokratische Lager
sah sich in einer Weise zur Abgrenzung von der eigenen Vergangenheit genötigt,
die zur weitgehenden Marginalisierung der verbliebenen orthodox linken Kräfte
führte. In der Tschechischen Republik hingegen, wo der ehemaligen Staatspartei
wenig Zeit und Gelegenheit zur Selbstreform blieb, bildeten sich zwei Linksparteien,
die auf ein je beträchtliches Wählerreservoir zurückgreifen
konnten. (3) Estland zeigt den Sonderfall eines im Stabilitätsvergleich
der Parteiensysteme besonders fluiden intermediären Gefüges. Hier
konnte vor dem Hintergrund eines weitgehenden Konsens unter den estnischen
Eliten - im Hinblick auf die Loslösung und Abgrenzung vom russischen
Nachbarn, die Einführung der Marktwirtschaft sowie die wirtschaftliche
und sicherheitspolitische Westintegration - das Gewicht personengebundener
(idiosynkratischer) Konflikte zunehmen.
Ausgehend von diesen Startbedingungen
des demokratischen Parlamentarismus wurden Strukturbedingungen der Gesetzgebung
in Estland, Polen, Tschechien und Ungarn verglichen. Untersucht wurden zunächst
die Auswirkungen gesetzlicher und verfassungsrechtlicher Rahmenbedingungen.
Des weiteren wurden zwei Kernbereiche der Parlamentarismusforschung betrachtet:
die Rolle von Parteien und Fraktionen sowie die Stellung der Ausschüsse
im Gesetzgebungsprozess. Hierbei stellte sich heraus, dass deutliche Unterschiede
vor allem hinsichtlich des Institutionalisierungsgrades und des Charakters
des parlamentarischen Entscheidungsprozesses bestehen. Zwei Ergebnisse der
Analyse seien hier hervorgehoben. Zum einen ist zu konstatieren, dass Parlamente
und Parteien mittlerweile in allen vier Staaten den Status zentraler
Institutionen der politischen Entscheidungsprozesse erlangt haben; dieser
Befund widerspricht gängigen Thesen über die „Schwäche" intermediärer
Institutionen im Transformationsprozess. Zum anderen sind die Auswirkungen
der parlamentarischen Institutionen auf die politische und ökonomische
Performanz der neuen Regime als erheblich zu werten. So ist die überraschende
Konvergenz der vier Untersuchungsländer auf dem Kurs der Westintegration
nicht allein externen Anreizen und wahrgenommenen „Sachzwängen" zuzuschreiben,
sondern geht auf einen gerade in den Parlamenten entwickelten, Legislative
und Exekutive umfassenden Elitenkonsens zurück. Folglich ist die einflussreiche
These der Unvereinbarkeit von ökonomischen Radikalreformen und einer
Konsolidierung der Reformkräfte in kompetitiven Wahlen zumindest für
den mitteleuropäischen Raum zurückzuweisen.
2.2 Äquifinale Lernprozesse
in der politischen Steuerung der Unternehmensprivatisierung
In diesem Part der Forschungsarbeit
wurde zunächst der Einfluß von Struktur- und Verlaufsmerkmalen
der politischen Systementwicklung auf direkten Resultate der Wirtschaftstransformation
untersucht. Zunächst wurden einige in der Diskussion über Determinanten
postsozialistischer Institutionenbildung vorgetragene Hypothesen einem Plausibilitätstest
unterzogen. Sie interpretieren - unter den Stichworten: socialist legacies,
Transitionsmodus und Elitenkonstellation - die national unterschiedlichen
Transformationsverläufe und -resultate als pfadabhängige Effekte
der jeweiligen Ausgangskonstellation.
Die explorativen Analysen, die jeweils
acht bis vierzehn Fälle mit stark differierenden Ergebnisindikatoren
der Wirtschaftsreformpolitik umfassten, erbrachten im wesentlichen folgende
Resultate: Es zeigt sich, erstens, daß - entgegen einer verbreiteten
Annahme - dem jeweils spezifischen Modus des Regimewechsels nur ein sehr geringer
Erklärungswert für die Varianz der institutionellen outcomes
der Transformation zukommt. So wurde die These von einer „pfadprägenden"
Wirkung des „mode of transition" für den Verlauf und die Resultate der
Unternehmensprivatisierung klar widerlegt. Es erwies sich, zweitens
, daß spätere Veränderungen in der politischen Akteurskonstellation
in einer Reihe von Fällen signifikante Strategiewechsel oder -korrekturen
(in einzelnen Politikfeldern) nach sich zogen. Schließlich stellte sich,
drittens, heraus, daß essenzielle wirtschaftspolitische Reformvorhaben
unter sehr unterschiedlichen politischen Kontextbedingungen und mittels verschiedener
fachpolitischer Strategien (policies) zu gleichermaßen positiven
(von internationalen Beobachtern als erfolgreich gewerteten) Ergebnissen
führten. Das legte den Schluß nahe, daß das window of
opportunity für strategische Reformentscheidungen deutlich länger
offen stand und der Entscheidungsspielraum der politischen Akteure erheblich
größer war, als in den auf Pfadabhängigkeit rekurrierenden
Diagnosen der frühen Transformationsphasen unterstellt wird.
Ausgehend von diesem Zwischenergebnis
konzentrierten sich die Untersuchungen in der abschließenden Projektphase
auf die politischen Bedingungsfaktoren der Varianz in den Verläufen
gelungener Wirtschaftstransformationen. Für die qualitativ-vergleichenden
Fallstudien konnte auf vorhandene länderspezifische Datensammlungen und
Untersuchungen zurückgegriffen werden. Wo sich der Informationswert von
Sekundäranalysen als unbefriedigend erwies (insbes. Estland und Tschechien),
wurden Experteninterviews vor Ort durchgeführt.
Als Analysefeld diente die Privatisierung
des großbetrieblichen Unternehmenssektors (sog. Große Privatisierung
). Die Überführung des Gros der vormals staatlichen Unternehmen
in das Eigentum privater Marktakteure gilt nicht nur weithin als zentrale
Transformationsaufgabe und unumgängliche Erfolgsbedingung postsozialistischer
Wirtschaftsreformpolitik. Sie stellt im Hinblick auf die politische Steuerung
der Transformation auch ein besonders problematisches und riskantes Unterfangen
dar. Diverse Barrieren für eine effiziente Neuordnung der Eigentumsrechte
spielten eine prominente Rolle in der Begründung der „Unmöglichkeitstheoreme",
die die sozialwissenschaftliche Transformationsforschung der 90er Jahre paradigmatisch
geprägt haben. Das vergleichende Studium der Großen Privatisierung
versprach - bei geeigneter Fallauswahl - Aufklärung über die Varianten
einer erfolgreichen Bearbeitung von Problemen der politischen Transformationssteuerung,
denen zunächst in theoretischer Perspektive ein dilemmatischer Charakter
zugeschrieben worden war.
Die Auswahl der Untersuchungsfälle
orientierte sich an der Methodik des most different systems design
.[
4] Mit Estland, Polen, Tschechien und Ungarn wurden vier Fälle ausgewählt,
die nach Maßgabe anerkannter Performanzkriterien für die Unternehmensprivatisierung
(als abhängiger Variable) am Ende des Untersuchungszeitraums (1997/98)
unter allen postsozialistischen Staaten die höchsten Werte der Erfolgsindikatoren
aufwiesen. Die für den Privatisierungserfolg maßgeblichen politischen
Bedingungen (als unabhängige Variablen) lassen sich in je einen
Set relativ gemeinsamer respektive divergierender Einflußfaktoren gliedern.
So profitierte die Privatisierungspolitik von einer ähnlichen Bündelung
vorteilhafter Startbedingungen. Alle vier Länder verfügten über
relativ günstige historische Voraussetzungen für die Ausbildung
programmatisch strukturierter Parteiensysteme. Ihre Regierungen werden ausschließlich
oder primär durch Parteienparlamente kontrolliert. Sie waren daher einem
hohen Wettbewerbsdruck ausgesetzt, der die Chancen minimierte, daß
temporär privilegierte Partialinteressen den Reformprozeß in einem
für sie profitablen Interimsstadium (partial reform equilibrium
) hätten abstoppen können. Auch waren in allen vier Fällen
zunächst Formationen der antikommunistischen Opposition an die Macht
gelangt, die - zumindest in der frühen Transformationsphase - über
stärkere Anreize und größere Legitimationsressourcen für
umfassende Wirtschaftsreformen mit hohen sozialen Kosten verfügten als
die Nachfolgeformationen der früheren Staatsparteien.
Jenseits dieser Gemeinsamkeiten wiesen
die Untersuchungsländer in einigen der unabhängigen Variablen markante
Differenzen auf. Diese betrafen insbesondere die institutionellen legacies
der staatssozialistischen Ära, die Ausgangsmerkmale und die Dynamik
der politischen Akteurkonstellation, die privatisierungspolitische Entscheidungsproduktion,
die fachpolitischen Programme (policy design) und das Maß an
strategischer Kontinuität im Privatisierungsverlauf.
Im Zentrum der Untersuchung standen
zwei zentrale Problemkreise, mit denen die Privatisierungspolitik in allen
postsozialistischen Ländern konfrontiert war: erstens, die politischen
Risiken des infolge von Privatisierung und Restrukturierung der Unternehmen
erwarteten Beschäftigungsabbaus und, zweitens, die Problematik
der privatisierungsstrategischen Entscheidungsproduktion (policy choice
).
(1) Die Erwartung eines politisch
riskanten trade off zwischen fortschreitender Privatisierung und negativer
Beschäftigungsentwicklung basierte auf der Annahme, daß gravierende
Wohlstandsverluste als Anlaß zur Formierung blockadefähiger Vetomächte
gegen effizienzorientierte Privatisierungen wirken würden. Zwar vermochten
es die Reformeliten in mehreren Ländern zunächst, mit der Verheißung
künftiger Wohlstandsgewinne eine gewisse Akzeptanz für die sozialen
Kosten des Übergangs zu gewinnen. Die Toleranzgrenzen der negativ Betroffenen
blieben dennoch ungewiß. Um einer Eskalation sozialer Konflikte vorzubeugen,
galt es daher zum einen, die individuellen Kosten des (realen oder antizipierten)
Arbeitsplatzverlustes auf ein für die Gesellschaft hinnehmbares Maß
zu begrenzen (policy-Ebene). Neben klassischen arbeitsmarktpolitischen
Instrumenten standen dafür im wesentlichen zwei Optionen zur Verfügung:
die zeitliche Streckung des Beschäftigungsabbaus und die Kompensation
von Einkommensverlusten durch Zuteilung von Eigentumsrechten (Arbeitnehmereigentum
zu Vorzugsbedingungen, citizen grants, Reprivatisierung). Zum anderen
galt es, potentielle Vetoakteure, insbesondere die organisierte Arbeitnehmerschaft,
durch geeignete politische Arrangements in den Reformkonsens einzubinden (
politics). Erfolgreiche Privatisierungsverläufe dokumentieren insofern
nicht allein die Qualität der „fachpolitischen" Strategien, sondern
sind gleichermaßen Resultante eines effektiven Konfliktmanagements in
angrenzenden Politikfeldern sowie der Bemühungen um eine politikfeldübergreifende
Interessenvermittlung.
Im Ergebnis der vergleichenden Fallstudien
wurden mehrere Muster der Interaktion zwischen Staat und Gewerkschaften identifiziert,
die sich als geeignet erwiesen, in der besonders brisanten Frühphase
der Wirtschaftstransformation den sozialen Frieden zu sichern und einem eruptiven
Ausbruch sozialer Konflikte vorzubeugen. Sie unterscheiden sich nach Maßgabe
der relativen Verhandlungsmacht, über die die organisierte Arbeitnehmerschaft
nach dem Regimewechsel verfügte. Folgende Varianten wurden ausgemacht:
(a) ein zyklischer Wechsel zwischen parlamentarisch vermittelter Kooperation
und Konfrontationspolitik bei weitgehend ausgeglichener Machtbalance zwischen
Regierung und Gewerkschaften (Polen); (b) eine „mutual restraint"-Beziehung
unter den Bedingungen eines begrenzten Machtvorteils der Regierung (Tschechien);
(c) ein „simulativer Tripartismus" der nationalen Interessenkoordination
im Falle des Machtvorsprungs der Regierung gegenüber fragmentierten
Gewerkschaften bei gleichzeitiger Bereitschaft zu sozialpartnerschaftlicher
Kooperation auf der Unternehmensebene (Ungarn); (d) eine weitgehende Kooptation
von Gewerkschaften, die aufgrund der rapiden Erosion ihrer sozialen Basis
ihre Strategiefähigkeit eingebüßt hatten (Estland).
Weil der Spielraum zur Bearbeitung
des Beschäftigungsproblems mit klassischen arbeitsmarktpolitischen Instrumenten
durch die ökonomischen Startbedingungen (Haushaltsbilanz, Auslandsverschuldung)
restringiert war, erwies sich die relative Stärke der organisierten Arbeitnehmerschaft
als maßgebliche Variable für die Erklärung der Varianz im
Policy-Mix der einzelnen Länder. In Ländern, in
denen Arbeitnehmerinteressen über vergleichsweise starke Einflußpositionen
verfügten, setzte sich als dominante Strategie - je nach Maßgabe
der ökonomischen Rahmenbedingungen - eine Kombination von Praktiken der
Personalabbauvermeidung mit solchen der Gewährung hoher Anteile vergünstigten
Belegschaftseigentums (Polen) oder extensiven Programmen der aktiven Arbeitsförderung
(Tschechien) durch. Mangelte es den Gewerkschaften dagegen an hinreichender
Strategiefähigkeit zur Durchsetzung ihrer privatisierungs- und arbeitsmarktpolitischen
Präferenzen, so ergriffen die Regierungen die Option einer administrativen
Verringerung des Arbeitsangebots (Ungarn) oder einer wenig kostspieligen
Kombination aus restriktiver Arbeitsmarktpolitik und citizen grants
(Estland).
(2) Eine zweite Argumentationslinie
innerhalb des „Unmöglichkeits"-Paradigmas hob auf spezifische „historische"
Barrieren für die Produktion und Implementation strategischer Entscheidungen
ab. Sie betonte neben soziokulturell bedingten Defiziten an Entscheidungsrationalität
die extreme Belastung der neuen Entscheidungssysteme infolge des holistischen
und innovativen Charakters des Transformationsprojekts. Da es für die
Privatisierung ganzer Volkswirtschaften innerhalb eines kurzen Zeitraums keinen
Präzedenzfall gibt, war die Unternehmensprivatisierung in der Tat ein
problematisches Projekt mit ungewisser Erfolgsaussicht. Nicht nur stand keine
Option der Imitation erprobter Verfahren bzw. institutioneller „Lösungen"
zur Verfügung, sondern die Entscheidungsfindung über Privatisierungsstrategien
war regelmäßig dem Druck rivalisierender verteilungspolitischer
Partikularinteressen ausgesetzt, die von intensiven konzeptionellen Konflikten
zwischen konkurrierenden Advocacy-Koalitionen zu profitieren versuchten.
Zudem bestanden angesichts der diffusen politischen Cleavage-Strukturen
und der Labilität der politischen Mehrheitsverhältnisse in der frühen
Tranformationsphase eher ungünstige Voraussetzungen für eine zügige
und kontinuierliche Umsetzung einmal getroffener Entscheidungen.
Im Ergebnis der vergleichenden Analyse
wurden verschiedene Modi der strategischen Kompromißbildung ausgemacht,
die - unter den jeweiligen länderspezifischen Umständen - eine erfolgreiche
Überwindung der Entscheidungs- und Implementationsprobleme ermöglicht
haben. Sie variieren in Abhängigkeit von der Struktur des Strategiekonflikts
im Vorfeld der Privatisierungsgesetzgebung und resultierten in Kompromissen
unterschiedlichen Charakters. Das Tempo und das Maß an strategischer
Kontinuität, mit dem die ursprünglich vereinbarten Politikprogramme
implementiert wurden, war zum einen durch die Konstitution des Kompromisses
selbst, zum anderen durch die weitere Entwicklung der politischen Akteurkonstellation
beeinflußt. In mehreren Fällen standen sich zunächst zwei
in etwa gleich starke Advocacy-Koalitionen mit divergierenden Policy
-Präferenzen gegenüber. Die Konfrontation wurde von den Akteuren
auf unterschiedlichen Wegen zugunsten eines bestandsfähigen Kompromisses
aufgelöst.
In einem Fall (Tschechien) vermochte
eine der Konfliktparteien ihre privatisierungspolitischen Präferenzen
durchzusetzen, indem sie der (konzeptionell unterlegenen) Gegenpartei Kompensation
in angrenzenden Politikfeldern verschaffte (log rolling). In einem
anderen Fall (Estland) einigten sich die Konfliktparteien auf einen privatisierungspolitischen
policy mix als Kompromiß mit Positivsummenspiel-Charakter.
In beiden Fällen wurden die vereinbarten Programme vergleichsweise zügig
und mit einem hohen Maß an strategischer Kontinuität umgesetzt.
Durch Wahlergebnisse verursachte Veränderungen der Einflußverteilung
stabilisierten den eingeschlagenen Kurs. In einem anderen Fall (Polen) war
die Ausgangssituation durch drei konkurrierende Advocacy-Koalitionen
von unterschiedlicher Einflußstärke gekennzeichnet. Hier wurde
eine Kompromißlösung gefunden, die die Policy-Präferenzen
aller drei Konfliktparteien in hierarchischer Ordnung berücksichtigt
(multiple path approach). Heterogene Koalitionsregierungen und häufige
Regierungswechsel führten nahezu zwangsläufig zu wiederholten Kurskorrekturen,
die einem hohen Privatisierungstempo abträglich waren.
Die allgemeinen Befunde lassen sich
wie folgt zusammenfassen:
(1) Die Varianz in den Verläufen
der Unternehmensprivatisierung war maßgeblich durch die jeweilige politische
Akteurkonstellation bestimmt, d.h. insbesondere von den strategischen Ressourcen,
über die die verschiedenen Interessengruppen und staatlichen Akteure
verfügten. Im Einzelfall erwies sich die Regierung (bzw. ihr wirtschaftspolitisch
maßgeblicher Flügel) von Beginn an als dominanter Akteur und konnte
dem Einfluß der Partikularinteressen enge Grenzen setzen. Der allgemeine
Befund konvergiert mit Hyothesen auf der Grundlage neo-pluralistischer Theorien
des Politikprozesses (distributional theory), eine relativ starke
Position von Regierungen korrespondiert Annahmen der public choice
-Theorie.[
5]
(2) Von unterschiedlich strukturierten
Ausgangssituationen wird angenommen, daß sie - als Gelegenheitsstruktur
der Strategieentscheidungen - bestimmte Optionen begünstigen und die
Durchsetzungschancen anderer begrenzen. Die differenten Ausgangsbedingungen
besitzen jedoch nur geringe Erklärungskraft für die Varianz in den
outcomes der Privatisierungsprozesse. Gleichfalls schwach
blieben die erwarteten „Selbstverstärkungseffekte" einer ursprünglichen
Strategiewahl i.S. des Pfadabhängigkeitskonzepts. Sowohl strategische
Kontinuität (wie für den tschechischen und den estnischen Fall der
Privatisierungspolitik beschrieben) als auch diskontinuierliche Verlaufsformen
mit häufigen policy shifts (wie in Polen und Ungarn zu beobachten)
sind in erster Linie den dynamischen Veränderungen der politischen Konstellation
zuzuschreiben. Daneben spielen - interaktionsbedingte und endogene - Korrekturen
der policy-bezogenen Interessendefinitionen eine erhebliche Rolle.
Weil die Dynamik der Kontextbedingungen überwiegend aus politikfeldexternen
Entwicklungen herrührt, die keinen erkennbaren Zusammenhang mit ursprünglich
gewählten Strategien aufweisen, erscheinen die Resultate des Privatisierungsverlaufs
aus der Perspektive der Ausgangssituation als hochgradig kontingent. Da an
ihnen die Intentionen maßgeblicher Akteure ablesbar blieben und deren
strategische Entscheidungen als zielführende Kausalfaktoren rekonstruierbar
sind, läßt sich im Prinzip das Gelingen eines riskanten und komplexen
Gestaltungsprojekts konstatieren. Für die Erklärung der Varianz
in den Privatisierungsresultaten haben die Variablen des politischen Prozesses
folglich Vorrang vor den Strukturvariablen der Ausgangssituation.
2.3 Die Bedeutung der Reformsequenzierung
für die wirtschaftliche Entwicklung
Wählt man ein größeres
Sample von Transformationsstaaten als die vorerwähnte Gruppe der relativ
avancierten mitteleuropäischen Länder, so zeigen sich zehn Jahre
nach dem Beginn der politischen und ökonomischen Umwälzungen deutliche
Unterschiede im Stand der wirtschaftlichen Entwicklung. Gemessen am Umfang
des Bruttoinlandsproduktes haben die in dieser Hinsicht erfolgreichsten Länder
Polen und Slowenien das Ausgangsniveau von 1989 bereits hinter sich gelassen.
Jedoch ist die Russische Föderation, sofern der gegenwärtige Abwärtstrend
anhält, auf dem besten Wege, die 50 Prozent-Marke zu unterschreiten.
Noch schlimmer traf es die Ukraine und einige zentralasiatische Transformationsstaaten.
Wie lassen sich diese Unterschiede erklären?
Für die Analyse der ökonomischen
Performanz wurde ein Erklärungsansatz gewählt, der einige Fragen
erneut aufgreift, die zu Beginn der Transformation im Zentrum der Diskussionen
standen. "Welche Reformmaßnahmen müssen zweckmäßigerweise
zuerst in Angriff genommen werden?" - „Dürfen bestimmte Reformschritte
erst nach Verstreichen einer gewissen Zeit in Angriff genommen werden?" -
„Wie sieht eine angemessene Reformsequenz aus?" - Dass steuerungsrelevante
Themen dieser Art die Transformationsforschung anfänglich beherrschten,
ist nur allzu verständlich, wenn man bedenkt, dass der simultane Umbau
des wirtschaftlichen und politischen Systems von Gesellschaften ohne historisches
Vorbild ist und es daher notwendigerweise an Erfahrungswissen mangelte. Die
anfängliche Nachfrage nach unsicherheitsreduzierenden „Transformationsfahrplänen"
wurde vor allem von Ökonomen und ökonomisch geschulten Beratern
genutzt.[
6] Das Sequenzierungs-Thema ging allerdings relativ rasch in der allgemeinen
Transformationsdiskussion unter. Es war vor allem die Schocktherapie-Gradualismus-Debatte,
die dazu beitrug, dass das ursprünglich große Interesse an Fragen
der Sequenzierung der Reformen zugunsten der Thematisierung der Reformgeschwindigkeit
aus den Augen verloren wurde.
Im Anschluß an die Debatte
um Gradualismus und Schock-Therapie einerseits und die Sequenzierungsthesen
andererseits wurden drei konkurrierenden Ausgangshypothesen entwickelt und
einer empirischen Überprüfung unterzogen:
H0: Die "Maximum Possible
Speed" von Reformen ist für die BIP-Entwicklung entscheidend. Die Sequenzierung
der Reformen ist vergleichsweise unbedeutend. Je früher Reformen in
Angriff genommen werden und je früher ein Reformprogramm beendet ist,
desto positiver ist die BIP-Entwicklung.
H1: Da gradualistisch-kontextadäquate
Strategien am erfolgsreichsten sind, besteht weder ein positiver Zusammenhang
zwischen Reformgeschwindigkeit und BIP-Entwicklung noch sind bestimmte Reformsequenzen
für die BIP-Entwicklung entscheidend.
H2: Eine nach sachlichen oder strategischen
Gesichtspunkten vorgenommenen Reformsequenzierung ist für die BIP-Entwicklung
bedeutsam. Bestimmte (ermittelbare) Reformsequenzen beeinflussen die BIP-Entwicklung
positiv oder negativ.
Mit Hilfe von T-Tests, Varianzanalysen und gepoolten
Regressionen wurden das Reformtempo und die Sequenzierung der vier Reformschritte
„Preisliberalisierung", „Stabilisierung", „Privatisierung"und „Verfassungsgebung"
in jenen Transformationsländern untersucht, in denen die ökonomische
Entwicklung nicht durch kriegerische Ereignissse beeinflußt wurde.
Die ländervergleichenden Analysen belegen, dass die im Rahmen der Debatte
um Gradualismus und Schock-Therapie betonte Reformgeschwindigkeit nur in
begrenztem Maße erklärungskräftig ist. Große Bedeutung
hat hingegen die Sequenzierung der Reformen, die zwar in der Frühphase
der Transformationsforschung als zu berücksichtigender Faktor genannt
wurde, jedoch in empirischen Arbeiten bislang unbeachtet blieb. Für
die Hypothesen H0 und H1 fand sich keine Bestätigung.
Hypothese H2 konnte hingegen nicht verworfen werden.
Als erklärungskräftigster
Sequenz-Effekt hat sich der Zeitpunkt der Durchführung eines Stabilisierungsprogramms
herauskristallisiert. Länder, in denen das Inflationsproblem zu Beginn
des Transformationsprozesses in Angriff genommen (d.h. nicht der Preisliberalisierung
oder Privatisierung nachgeordnet) wurde, erzielten im Durchschnitt vergleichsweise
günstige Wachstumsraten. Alle Länder, in denen die Preisliberalisierung
vor der Stabilisierung betrieben wurde (Rußland, Ukraine, Lettland,
Kyrgystan, Turkmenistan), haben bis heute Probleme bei der Bewältigung
der Transformationskrise. Das Timing der makroökonomischen Stabilisierung
bestimmte also wesentlich Ausmaß und Tempo der wirtschaftlichen Erholung.
Hinsichtlich der Bewertung der ökonomischen
Stabilisierung trifft sich dieses Untersuchungsresultat mit einer Reihe von
anderen Forschungsergebnissen, in denen die Inflationsbekämpfung als
vorrangiges Reformziel benannt wird.[
7] Die Betonung der auf die ökonomische Stabilisierung ausgerichteten
Reformen impliziert jedoch keinesfalls, dass andere Reformmaßnahmen
völlig vernachlässigbar wären. Es bedeutet lediglich, dass
der Zeitfaktor für sie von geringerer Bedeutung war. Im Interesse des
ökonomischen Transformationserfolgs mußte nicht alles mit maximaler
Geschwindigkeit betrieben werden. Hier irrten die Proponenten der Schock-Therapie.
Aber auch die gradualistische Position ist in Frage gestellt. Unabhängig
von der jeweiligen Ausgangssituation sind bestimmte Reformsequenzen erfolgreicher
als andere. Von zentraler Bedeutung ist ausgerechnet die Inflationsbekämpfung,
die von vielen Gradualisten eher als aufschiebbare Reformmaßnahme angesehen
wurde.
2.4 Ausländische Direktinvestitionen
waren gegenüber direkten Anreizen immun
Aufgrund der besonderen Kapitalmangelsituation
der Transformationswirtschaften wurde die Förderung der ausländischen
Direktinvestitionen in den meisten betroffenen Ländern zu einem politischen
Ziel, das mit oberster Priorität verfolgt wurde. In der Regel hatten
die überwiegend rein nationalistisch begründeten Gegenstimmen
(„Auskauf des Familiensilbers") ungeachtet ihrer Öffentlichkeitswirksamkeit
erstaunlich wenig Einfluß auf die Regierungspolitik. Von den 15 in die
Untersuchung einbezogenen Transformationsstaaten[
8] verzichtete lediglich Polen im Zeitraum zwischen 1990 und 1998 auf das
Mittel einer steuerlichen Begünstigung ausländischer Direktinvestitionen.
Vor diesem Hintergrund scheint die
Frage bedeutsam, ob die eingesetzten Fördermaßnahmen in Form von
Steuerferien, Sonderwirtschaftszonen und anderen Ausnahmeregelungen tatsächlich
erfolgreich waren. Ließ sich die Höhe der ausländischen Direktinvestitionen
in dieser Weise politisch steuern oder zeigt sich im nachhinein, dass die
Anreize ohne signifikanten Einfluß auf die Höhe der ausländischen
Direktinvestitionen blieben?
Die zeit- und ländervergleichende
Analyse kommt zu folgendem Ergebnis: Trotz der eher transformationsbegünstigenden
Effekte von ausländischen Direktinvestitionen erscheint der Einsatz von
privilegierenden Fördermaßnahmen als unzweckmäßig. Es
zeigt sich, dass zwischen dem Einsatz von Investitionsanreizen und der Höhe
der Direktinvestitionen kein signifikanter Zusammenhang besteht. Die Mitnahmeeffekte
scheinen demgemäß groß, die investitionsfördernde Wirkung
der Anreize aber nur gering zu sein.
Dieses Ergebnis besagt aber nicht,
dass die Entwicklung der ausländischen Direktinvestitionen der politischen
Steuerung entzogen war. Einen erheblichen Einfluß hatte beispielsweise
die Art und Weise der Unternehmensprivatisierung. Hierbei war weniger von
Bedeutung, welche Verfahren eingesetzt wurden, sondern eher die Handhabbarkeit
der gesetzlichen Regelungen und die Effektivität der Privatisierungsbehörde.
Entscheidend war auch das Einflussgewicht von potenziellen Veto-Mächten
(Arbeitnehmer-Räte, Gewerkschaften, Alt-Management). So fielen die ausländischen
Investitionen in jenen Ländern signifikant höher aus, in denen
der Einfluß dieser Gruppen beschränkt blieb oder kanalisiert werden
konnte. Ein vergleichsweise niedriges allgemeines Steuerniveau wirkte ebenfalls
investitionsfördernd. Demnach hing die Investitionshöhe in großem
Maße davon ab, welche politischen Entscheidungen in den Bereichen Finanz-
und Privatisierungspolitik gefällt wurden.
Darüber hinaus ist auch der
allgemeine Transformationserfolg von Bedeutung für die Standortattraktivität
eines Landes. Die kumulierte Höhe der ausländischen Direktinvestitionen
ist in jenen Ländern besonders groß, in denen auch der Transformationserfolg
positiv bewertet wird. Ausländische Direktinvestitionen können wohl
in großem Maße als by-product einer im allgemeinen als
positiv wahrgenommenen Entwicklung verstanden werden.
Die Ergebnisse deuten darauf hin,
dass der Verzicht auf Förderanreize zur Erhöhung der ausländischen
Direktinvestitionen kein Nachteil bei der politischen Steuerung der Transformation
war. Förderanreize haben nicht bewirkt, wozu sie implementiert wurden.
Die „Klugheit" der politischen Steuerung manifestierte sich daher eher im
Verzicht auf Steuerungsmaßnahmen, deren Wirkung zweifelhaft ist
3. Niederschlag und
Verwertbarkeit der Ergebnisse
Die Forschungsergebnisse finden ihren
Niederschlag insbesondere in zwei Publikationen und der Konzeption eines
erfolgreichen Antrag auf Förderung eines Anschlußprojektes.
(1) Die im Endbericht resümierten
Projektarbeiten und ihre Ergebnisse werden in einem Sammelband unter dem Titel
„Gelegenheit und Entscheidung. Politics und Policies erfolgreicher Transformationssteuerung"
veröffentlicht. Die Beiträge sind von Timm Beichelt, Jürgen
Beyer, Jan Wielgohs und Helmut Wiesenthal verfaßt. Der Band wird von
Helmut Wiesenthal herausgegeben (vgl. Anlage 1).
(2) Ein weiterer Sammelband mit Beiträgen
aus dem im November 1999 veranstalteten Internationalen Workshop „The Political
Making of Socio-Economic Progress. Post-Socialist Regime Structures, Interest
Mediation, Policy-Making and their Impact on the Outcomes of Economic Reform"
erscheint Ende 2000 beim Nomos-Verlag, Baden-Baden. Der Band wird von Jürgen
Beyer, Jan Wielgohs und Helmut Wiesenthal herausgegeben und trägt den
Titel „Successful Transitions. Political Factors of Socio-Economic Progress
in Post-Socialist Countries" (vgl. Anlage 2).
(3) Aufbauend auf Ergebnissen des
Forschungsprojektes wurde das Anschlußprojekt „Politisch-institutionelle
Faktoren ökonomischer Systemperformanz und die Bedingungen institutionellen
‚Lernens‘" entwickelt. Darin wird der Einfluss unterschiedlicher Handlungsspielräume
der Regierung (Vetopositions-Ansatz), die Erfolgschancen imitativer respektive
innovativer Reformen (Institutionentransfer-These) sowie die These eines zeitlich
beschränkten „window of opportunity" im Rahmen vergleichender Analysen
systematisch untersucht. Der Projektentwurf bildete zunächst ein Teilprojekt
des 1999 bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) beantragten Sonderforschungsbereichs
(SFB) "Institutionenwandel in Umbruchgesellschaften. Bestimmungsfaktoren
von Kontinuität und Kontingenz in den Transformationen Mittel- und Osteuropas".
Nach Zurückziehung des SFB-Antrags wurde der Projektentwurf als Einzelprojekt
bei der DFG eingereicht. Die DFG bewilligte eine Förderung für
zwei Jahre mit der Möglichkeit der Verlängerung um ein weiteres
Jahr. Das Anschlußprojekt trägt den Titel „Die Politische Steuerung
der ökonomischen Transformation mittel- und osteuropäischer Länder
und die Bedingungen institutionellen 'Lernens'".
(4) Schließlich ist noch zu
erwähnen, daß die Untersuchungen zu den Transformsprozessen und
-folgen in ost- und mitteleuropäischen Länder auch Erkenntnisse
lieferten, die ein präziseres Bild der besonderen Transformationsbedingungen
Ostdeutschlands ermöglichen. Die gewissermassen als Nebenprodukte gewonnenen
Erkenntnisse gingen in verschiedene Publikationen zum Systemwechsel in der
ehemaligen DDR, dem Prozeß der deutschen Einheit und seinen Resultaten
ein.
(5) Eine wirtschaftliche Verwertbarkeit
der Ergebnisse in Form marktfähiger Güter ist aufgrund der freien
Zugänglichkeit publizierter wissenschaftlicher Arbeiten nicht gegeben.
Ein indirekter volkswirtschaftlicher Nutzen ist in Anbetracht der prinzipiellen
Eignung der Befunde für die akademische Politikberatung möglich.
4. Publikationen
Timm Beichelt: Die Wirkung
von Wahlsystemen in Mittel- und Osteuropa. Zeitschrift für Parlamentsfragen
29 (4), 1998, 605-623
Jürgen Beyer: Integration
und Transformation: Das Divergenz-Paradoxon des Beitrittswettbewerbs. In:
Hermann Schwengel (Hg.): Grenzenlose Gesellschaft ? Band II/1, Centaurus
1999, 678-681
Jürgen Beyer: Integration
und Transformation: Das Divergenz-Paradoxon des Beitrittswettbewerbs. Politische
Vierteljahresschrift 40 (4), 1999, 537-564
Jürgen Beyer, Jan Wielgohs
: On the Limits of Path-Dependency Approaches for Explaining Post-Socialist
Institution Buildung. In Critical Response to David Stark. East European Politics
and Societies 14, 2000 [i.E.]
Jürgen Beyer, Jan Wielgohs
: Postsozialistische Unternehmensprivatisierung und die Anwendungsgrenzen
für Pfadabhängigkeitstheorien. In: Eckhard Dittrich (Hg.): Transformationen
- Theoretische Ansätze und empirische Ergebnisse zur Analyse des Wandels
in Zentral- und Osteuropa. Würzburg 2000: Ergon-Verlag [i.E.]
Ingrid Oswald, Jan Wielgohs
(Hg.): Transformationsforschung - Zwischenbilanzen. Berliner Debatte Initial
10, 1999 (1), 90 S.
Jan Wielgohs, Helmut Wiesenthal
: Schrittmacher der Demokratie: Interessen und Akteure im Transformationsprozeß.
In: Hans-Jürgen Wagener/ Heiko Fritz (Hg.): Im Osten was Neues. Aspekte
der EU-Osterweiterung. Bonn: Dietz 1998, 115-142
Wiesenthal, Helmut, 1999:
Transformationsforschung als Paradigmentest. In: Osteuropa-Institut der FU
Berlin (Hg.): Osteuropa zehn Jahre nach dem Umbruch. Aktuelle Forschungsbilanzen
und Zukunftsperspektiven. Berlin: Osteuropa-Institut der FU Berlin, Berliner
Osteuropa Info 13, 5-7.
Wiesenthal, Helmut, 1999:
Transformationsprozesse als Paradigmentest. Zum sozialwissenschaftlichen
Ertrag des Institutionenwandels in Osteuropa. Sociologia Internationalis
37 (1), 67-89.
Wiesenthal, Helmut, 1999:
Erntezeit der Sozialwissenschaft? Die Transformationsprozesse in Osteuropa
stellen ein politikwissenschaftliches Paradigma in Frage. humboldt spektrum
6 (2), 44-50.
Wiesenthal, Helmut, 1999:
Contingencies of Institutional Change - Emergent Actors and Ineffective Governance
Complicating Thoroughgoing Reforms. In: Frohberg, Klaus/ Weingarten, Peter
(Hg.): The Significance of Politics and Institutions for the Design and Formation
of Agricultural Policies. Kiel: Wissenschaftsverlag Vauk Kiel KG, 37-50.
Wiesenthal, Helmut, 1999:
Interessenverbände in Ostmitteleuropa - Startbedingungen und Entwicklungsprobleme.
In: Merkel, Wolfgang/ Sandscneider, Eberhard (Hg.): Systemwechsel 4. Die
Rolle von Verbänden im Transformationsprozeß. Opladen: Leske &
Budrich, 83-113.
Wiesenthal, Helmut, 1999:
Die Transformation Ostdeutschlands: Ein (nicht ausschließlich) privilegierter
Sonderfall der Bewältigung von Transformationsproblemen (in koreanischer
Sprache). In: Bak, Zanghyon (Hg.): Wiedervereinigung Deutschlands. Muster
für Korea?. Seoul: Munwon-Verlag, 99-125.
Helmut Wiesenthal: Post-Unification
Dissatisfaction, or Why Are So Many East Germans Unhappy with the New Political
System?. German Politics 7 (2), 1998, 1-30
Wiesenthal, Helmut, 1999:
Die Transformation der DDR. Verfahren und Resultate. Gütersloh: Verlag
Bertelsmann Stiftung.
Wiesenthal, Helmut, 2000:
Conceptes i consequències de la transformació del sistema polític
de l'Alemanya de l'Est. afers, fulls de recerca i pensament 15 (35), 71-86.
Wiesenthal, Helmut, 2000:
Die politische Organisation des Unwahrscheinlichen. Sozialtheoretische Lehren
der Transition vom Sozialismus. In: Hinrichs, Karl/ Kitschelt, Herbert/ Wiesenthal,
Helmut (Hg.): Kontingenz und Krise. Institutionenpolitik in kapitalistischen
und postsozialistischen Gesellschaften. Frankfurt/New York: Campus Verlag,
189-217
5. Vorträge und Tagungsbeiträge
Timm Beichelt:
> "Parlamentarische Kompetenzen und
demokratische Konsolidierung in Osteuropa". Vortrag auf der Tagung "Parlamente
und Systemwechsel in Osteuropa" des Arbeitskreises Postsozialistische
Gesellschaften der DVPW, Berlin 19.-21.2.1999.
Jürgen Beyer:
> "Privatization and Path Dependence".
Vortrag im egos-Colloquium, Maastricht, 9.-11. Juli 1998.
> "Integration und Transformation:
Das Divergenz-Paradoxon des Beitrittswettbewerbs". Vortrag auf dem 29. Kongreß
der Deutschen Gesellschaft für Soziologie "Grenzenlose Gesellschaft?",
Freiburg, 14.-18. September 1998
> "Beyond the Gradualism-Big Bang
Dichotomy: The Sequencing of Reforms and its Impact on GDP". Vortrag auf
dem Internationalen Workshop "The Political Making of Socio-Economic Progress",
Humboldt Universität Berlin, 19.-20. November 1999.
Jürgen Beyer und Jan Wielgohs:
> "Path-Dependency Approaches and
National Differences in Post-Socialist Institution Building. The Case of
Large Privatization Policies". Vortrag auf der 10th International Conference
on Socio-Economics "Challenges for the Future: Structural Changes and Transformations
in Contemporary Societies", Wien, 13.-16. Juli 1998.
> "The Limits of Path-Dependency
Approaches for Explaining Post-Socialist Institution Building". Vortrag auf
der Konferenz "Transformation as Epochal Change in Middle and Eastern Europe.
Theoretical Concepts and Their Empirical Applicability", Magdeburg, 26.-29.
November 1998.
Jürgen Beyer und Helmut Wiesenthal:
> "Politisch-institutionelle Faktoren
ökonomischer Systemperformanz und die Bedingungen institutionellen 'Lernens'".
Vortrag zum Kolloquium „Umbruchsgesellschaften: Faktoren institutioneller
Kontingenz und Kontinuität", Humboldt-Universität zu Berlin, 29.4.1999
Jan Wielgohs:
> "Postsozialistische Unternehmensprivatisierung
als Testfeld für Pfadabhängigkeitskonzepte". Vortrag am Frankfurter
Institut für Transformationsstudien, Europa-Universität Viadrina,
Frankfurt (Oder), 6. Mai 1999
> "Ostdeutsche Interessenverbände
im Prozeß der deutschen Vereinigung". Vortrag auf der Tagung "Der Staat
in Deutschland" des CERI-FNSP und des Centre Marc Bloch, Berlin, 13.9.1997.
> "Variants of Politically Making
Enterprise Privatization Successful and Coping with the Transitional Employment
Decline". Vortrag auf dem Internationalen Workshop "The Political Making
of Socio-Economic Progress", Humboldt Universität Berlin, November 19-20,
1999.
Helmut Wiesenthal:
> Organisator und Moderator des Arbeitskreises
"Varieties of Marketization" auf der 10th International Conference on Socio-Economics
"Challenges for the Future: Structural Changes and Transformations in Contemporary
Societies", Wien, 13.-16. Juli 1998.
> "Unerwartete Phänomene - unveränderte
Theorien. Zu den wissenschaftlichen Konsequenzen der Systemtransformation".
Vortrag auf der Tagung der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften
"Paradigmen des Sozialen Wandels", Berlin, 3.-5. September 1998.
> "Transformationsprozesse als Paradigmentest.
Zum sozialwissenschaftlichen Ertrag des Institutionenwandels in Osteuropa".
Vortrag am 13.01.1999 am Fachbereich 1 (Philosophie, Geschichts-, Religions-
und Sozialwissenschaften) der Universität Gesamthochschule Essen.
> "German Unification as a Case of
Comprehensive Institutional Transfer: Achievements, Assumptions, and Drawbacks".
Vortrag auf der Conference "Institutional Analysis of Political Transitions
in Germany and China", Peking University, Beijing, September 13-14, 1999.
> "Zum Stand der Transformation in
Osteuropa". Vortrag auf dem Symposium "Transformation der Systeme in Osteuropa
und in den Neuen Ländern" des WIR für Deutschland e.V., am 29.05.1999
in Bonn.
> "Faktoren erfolgreicher Transformation:
Befunde vergleichender Forschungen". Vortrag an der Fakultät für
Wirtschaftswissenschaften der Technischen Universität Chemnitz, Chemnitz,
24.11.1999.
6. Personalstand am
31.12.1999
Wissenschaftliche Mitarbeiter:
Dipl.Pol. Andrea Beyer
Dr. Jürgen Beyer
Dr. Jan Wielgohs
Wiss.-admin. Mitarbeiterin:
Dipl.Soz. Andrea Goymann
Studentische Hilfskräfte:
Sylvia Mucke
Gertrud Ranner
Forschungsleiter:
Prof. Dr. Helmut Wiesenthal
Anlage 1
Inhaltsübersicht des Bandes "
Gelegenheit und Entscheidung - Policies und Politics erfolgreicher
Transformationsteuerung", hrsg. von Helmut Wiesenthal, erscheint 2001
im Westdeutschen Verlag, Wiesbaden.
1. Helmut Wiesenthal: Einleitung
- Systemtransformation als Theorientest.
2. Timm Beichelt: Muster parlamentarischer
Entscheidungsproduktion in Mitteleuropa.
3. Jan Wielgohs: Varianten
erfolgreicher Privatisierungspolitik.
4. Jürgen Beyer: Jenseits
von Gradualismus und Schocktherapie - Die Sequenzierung der Reformen als
Erfolgsfaktor.
5. Jürgen Beyer: Ausländische
Direktinvestionen - eine Herausforderung für die politische Steuerung
der Transformation.
6. Helmut Wiesenthal: Materiale
und theoretische Befunde der vergleichenden Transformationsforschung.
7. Anhang:
Andrea Beyer: Unternehmensbesteuerung
in Mittel-/Osteuropa.
Peggy Thode: Unternehmensförderung
im Prozeß der Wirtschaftstransformation.
Anlage 2
Inhaltsübersicht des Bandes "
Successful Transitions - Political Factors of Socio-Economic Progress
in Post-Socialist Countries", edited by Jürgen Beyer, Jan Wielgohs
and Helmut Wiesenthal, forthcoming in 2001 at Nomos Verlag, Baden-Baden.
1. Helmut Wiesenthal, Jan Wielgohs,
Jürgen Beyer: Introduction - Postcommunism as an Example of Successful
Large-Scale Reform.
2. Jürgen Beyer: Beyond
the Gradualism-Big Bang Dichotomy - The Sequencing of Reforms and Its Impact
on GDP.
3. Herbert Kitschelt: Constitutional
Design and Postcommunist Economic Reform.
4. Luoana Santarossa Dulgheru:
Macroeconomic Stabilization Performance and Its Relation to Structural Change,
Institutional and Policy Design.
5. John L. Campbell: Convergence
or Divergence? Globalization, Neoliberalism and Fiscal Policy in Postcommunist
Europe.
6. Frank Bönker: Initiating
and Consolidating Economic Reform - A Comparison of Fiscal Reform in Hungary,
Poland and the Czech Republic, 1989-99.
7. Eva Voszka: Privatization
as a 'Learning Process': The Case of Hungary.
8. Jan Wielgohs: Coping with
Privatization and Employment Decline - Three Short Stories of Success.
9. Katharina Müller:
The Politics of Pension Reform in East-Central Europe.
10. Martin Brusis: Capacity
Building for Regional Development - Five Countries Compared.
11. Akos Rona-Tas: Legacies,
Institutions and Markets - Small Entrepreneurship in Hungary, Slovakia and
the Czech Republic.
Anmerkungen
1
Vgl. Wiesenthal, Helmut, 1995: Preemptive Institutionenbildung: Korporative
Akteure und institutionelle Innovationen im Transformationsprozeß postsozialistischer
Staaten. Arbeitspapiere AG TRAP 95/4. Berlin: Max-Planck-Gesellschaft. Arbeitsgruppe
Transformationsprozesse. ZURÜCK IN DEN TEXT.
2
Ausführlichere Erläuterungen finden sich in den (nicht publizierten)
Zwischenberichten 1997 und 1998 an die Max-Planck-Gesellschaft.
ZURÜCK IN DEN TEXT.
3
Vgl. Anmerkung 1
. ZURÜCK IN DEN TEXT.
4
Przeworski, Adam/ Teune, Henry, 1970: The Logic of Comparative Social Inquiry.
New York: Wiley-Interscience. ZURÜCK IN DEN TEXT.
5
Vgl. Allio, Lorene/ Dobek, Mariusz Mark/ Mikhailkov, Nikolai/ Weimer, David
L., 1997: Post-communist privatization as a test of theories of institutional
change. In: Weimer, David L. (ed.): The political economy of property rights.
Institutional change and credibility in the reform of centrally planned economies.
Cambridge: Cambridge University Press, 319-348. ZURÜCK
IN DEN TEXT.
6
Z.B. Sachs, Jeffrey, 1989: My Plan for Poland. International Economy 3 (Dec.),
24-29. ZURÜCK IN DEN TEXT.
7
Aslund, Anders/ Boone, Peter/ Johnson, Simon, 1996: How to Stabilize: Lessons
from Post-communist Countries. Brooking Papers on Economic Activity 1996 (1),
217-313; Gosh, Atish/ Phillips, Steven, 1998: Inflation, Disinflation, and
Growth. IMF Working Paper WP 98/68; Hernández-Catá, Ernesto,
1997: Liberalization And the Behaviour of Output during the Transition from
Plan to Market. IMF Staff Papers 44 (4), 405-429. ZURÜCK
IN DEN TEXT.
8
Der Vergleich erstreckte sich auf alle Transformationsstaaten, die nicht durch
kriegerische Maßnahmen oder die sie begleitenden Umwälzungen beeinflußt
wurden (Belarus, Bulgarien, Estland, Lettland, Litauen, Polen, Rumänien,
Russische Föderation, Slowakei, Slowenien, Tschechische Republik, Ungarn,
Ukraine sowie Kazakhstan, Kyrgyzstan, Turkmenistan und Uzbekistan). Albanien,
Kyrgyzstan und Turkmenistan mußten aufgrund der mangelnden Verfügbarkeit
von Daten aus der Untersuchung ausgeschlossen werden. ZURÜCK
IN DEN TEXT.
© Helmut Wiesenthal
2000.
Permission is granted
to copy this article electronically as well as print and distribute it on
condition that it is made available to others in its complete and unmodified
form. Extracts from this article may be quoted on condition that these correctly
acknowledge the authorship and clearly identify the URL from which a full
copy can be obtaine